Hobbyfischzucht Dresden
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CPO`s

 Cambarellus patzcuarensis – Orange Zwergflusskrebs
 
Gern möchte ich euch hier meine Orange Zwergflusskrebse etwas näher bringen…
 


 
Herkunft
 
Der Camparellus patzcuarensis sp. Orange, kurz CPO, ist ein in Mexiko beheimateter Flusskrebs der Gattung Zwergflusskrebse und kommt ausschließlich im Lago de Pátzcuaro vor. Der Kratersee liegt  auf einer Höhe von mehr als 2000m über dem Meeresspiegel und hat eine Temperatur von 15° bis 25° Grad. Der pH Wert liegt bei ungefähr ziemlich konstant. Die Gesamthärte schwankt dafür zwischen 12,5 und 18 dGH doch recht deutlich.
Die Nominatform des Camparellus patzcuarensis ist graubraun gefärbt. Die Orangene Farbe ist eine Zuchtform, die wir wahrscheinlich dem Holländer Juan Carlos Merino zu verdanken haben.
 
Haltung:
 
Wie durch das Heimatbiotop bekannten Werten kann man sich die Werte für das heimische Süßwasser Aquarium ableiten, wobei auch die pH-Werte etwas unter 7 sowie weiches Wasser mit dGH um 6 möglich sind.
 
Es sollte ein Becken ab 60l gewählt werden. Ich persönlich bevorzuge einen dunklen feinen Bodengrund, da die Tiere durch ihre orange Farbe besonders hervorstechen und zur Geltung kommen.
Die Anzahl der Tiere sollte nicht zu gering ausfallen, für den Anfang lassen sich  5-6 Tiere gut pflegen aber Vorsicht nicht zu viele Männchen, es kann zu bösen Revierkämpfen kommen wobei eines der Tiere tödlich verletzt werden kann. Einen übermäßigen Besatz wird es dabei nicht geben, da bei zunehmender Individualzahl der Kannibalismus einsetzt. Um dies etwas zu umgehen, müssen den Krebsen viele Versteckungsmöglichkeiten geboten werden, die aus üppigen Pflanzen, Wurzeln  z.B: Moorkien, Steinen, getrocknetes Laub welches man im Herbst gut im Wald sammeln kann wie z.B: Buche, Eiche oder Haselnuss und Tonhöhlen die einen Durchmesser von 3-5cm haben sollten. Dies ist auch deshalb so wichtig, weil er z.B: nach der Häutung seinen Artgenossen schutzlos ausgeliefert ist, dies nennt man auch „Butterkrebsstadium“. Bis der „neue Panzer“ des Krebses vollkommen ausgehärtet ist, bedarf es einige Zeit.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Sauberkeit, es sollte nicht zu sauber sein. Der Krebs findet in seiner natürlichen Umgebung Mulm vor. Aus dem Mulm bezieht er und auch seine kleinen Nachkommen lebenswichtige Nährstoffe die für eine gesunde Entwicklung von hoher Bedeutung sind.
Die Wasserwechsel sollten nicht zu extrem ausfallen und es sollte darauf geachtet werden dass nicht zu hohe Temperaturunterschiede stattfinden, höchstens 2° - 3° Grad.
 
 
 

 Futter:
 
Natürlich essen sie nicht alles, jedoch sind auch keine besonderen Futtermittel etc. für die Pflege notwendig. Sie fressen neben dem trockenen Flockenfutter auch Futtertabletten, Wasserflöhe oder auch  Artemia.
 
 
Merkmale/ Geschlecht:
 
Weibchen erreichen eine Größe von bis zu 50mm, Männchen sind dagegen etwas kleiner mit 40mm.
Da die Art nur etwa 1,5 Jahre alt wird tritt die Geschlechtsreife zwischen dem 3. und 4. Monat bei einer Größe von 15 bis 20mm recht früh ein, wobei auch viel von der Wassertemperatur, Wasserqualität und Futter abhängt. Auf der Körperunterseite der Männchen sieht man gut die V- förmigen Begattungsgriffel (Gonopoden), welches die Weibchen nicht haben.
 

Zucht: 
 
Die Begattung erfolgt kurz nach der Häutung der Weibchen.
Dabei dreht das Männchen das Weibchen gewaltsam auf den Rücken und hält es mit den Scheren fest, da die Krebse von Haus aus nicht gern auf dem Rücken liegen und sich wehren kann es durchaus passieren das, dass Weibchen den ein oder anderen Fuß oder Scheren verliert, welche aber mit der nächsten Häutung wieder komplett nach wachsen.  Nun übergibt das Männchen mit seinen „Begattungsgriffeln“ ein Spermapaket in die Nähe der weiblichen Geschlechtsöffnung. Die Paarung kann einige Minuten bis Stunden betragen.
Nach ca. 4 bis 30 Tagen trägt das Weibchen die Eier an den Schwimmfüßen an der Unterseite des Hinterleibs, mit denen sie wedelt um die Eier mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.
Sind die Eier grau, grün oder weiß, sind sie befruchtet, orange Eier sind unbefruchtet und das Weibchen sortiert diese aus.
Je nach Größe und Zustand des Weibchens trägt sie zwischen 20 und 60 Eier.
Nach etwa 4 Wochen schlüpfen die kleinen, nach einigen Häutungen an der Mutter verlassen sie diese mit einer Größe von etwa 3mm.
Die Aufzucht der Jungtiere kann mit der Gesellschaft der Altkrebse erfolgen, wenn es viele Verstecke gibt und mit feinem Futter z.B: Flockenfutter gefüttert wird.
 
Vergesellschaftung:
 
Die Vergesellschaftung gestaltet sich etwas schwieriger. In einem Becken mit dichtem Pflanzenwuchs ist die Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen möglich, wobei einzelne Tiere von den Krebsen gefressen werden können. Kleinere Fische die den Krebsen nicht nach stehen sind auch möglich, jedoch Fische die auf dem Boden schlafen oder Welse sind nicht geeignet, es sollte  daher unterlassen werden.
Schnecken wie Blasenschnecken oder Turmdeckelschnecken bedeuten keine Gefahr jedoch Raubschnecken, da diese die Nachkommen fressen können.
Ich selbst bevorzuge die Arterhaltung, somit sind die Krebse weniger scheu und auch tagsüber im Aquarium zu sehen.

 
!!!Wichtig!!!
 
Niemals darf eine Vergesellschaftung mit Krebsen erfolgen, die nicht aus Nordamerika stammen. Denn die dort heimischen Krebse, zu denen der Orange Zwergflusskrebs zählt, tragen den Erreger der Krebspest mit sich, gegen den sie selber immun sind. Krebse aus Asien, Europa und Australien haben dieser Krankheit nichts entgegenzusetzen. Sie dürfen weder direkt noch indirekt mit den Krebsen in Berührung kommen, wie z.B mit Verwendung desselben Keschers.
 
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